Für die Absicherung von Rohstoffpreisen werden gerne Forwards and Futures verwendet. Sowohl Forwards als auch Futures sind Termingeschäfte. In ihnen verpflichten sich zwei Geschäftspartner zum Kauf sowie Verkauf eines Rohstoffs zu einem bestimmten Preis an einem Zeitpunkt in der Zukunft. Forward Verträge sind dabei außerbörsliche Verträge zwischen zwei Geschäftspartnern. Das kann ein Abnahmevertrag zwischen einem Getreidebauern und einer Getreidemühle sein, in dem sich der Landwirt verpflichtet, eine bestimmte Menge Getreide einer bestimmten Qualität nach der Ernte zu liefern, und die Getreidemühle verpflichtet sich, das Getreide zu einem vereinbarten Preis abzunehmen. Futures hingegen werden an Börsen gehandelt und sind standardisierte und besicherte Kontrakte, die mit spezialisierten Börsen abgeschlossen werden (z.B. Eurex, Chicago Board of Trade, Chicago Mercantile Exchange, London International Financial Futures and Options Exchange).

Große Vielfalt. Kleiner Markt.

Futures Kontrakte auf Rohstoffe werden für eine große Vielzahl an verschiedenen Rohstoffen angeboten, wie etwa verschiedene Sorten Rohöl und Raffinerieprodukte, Gold, Aluminium, Weizen, Kupfer, Zucker, Kakao, Kaffee, Wolle, lebende Rinder, Zink, Schweinebäuche, Rohstoffindices wie den S&P GSCI oder Bloomberg Commodity, und viele, viele mehr. Doch trotz der bunten Welt der Futures sollte man nicht vergessen, dass die Marktkapitalisierung des gesamten Rohstoff Futures Marktes kleiner ist als die Marktkapitalisierung der Facebook Aktie! Im Jahr 2015 etwa war der weltweite Terminmarkt für Rohstofffutures gerade einmal 240 Milliarden U.S.-Dollar groß. Da es sich um einen reinen Derivatemarkt handelt, bei dem die Höhe des Open Interest und der aktuellen Marktwerte nicht dem tatsächlichen Risiko entsprechen, muss man diese 240 Milliarden nochmals erhöhen, um die tatsächliche, risikoadjustierte Größe des Rohstoffmarktes zu erhalten. Doch selbst, wenn man einen Faktor 10 annimmt, ist man mit 2,4 Billionen Dollar auch noch relativ klein im Vergleich zu Aktien und Anleihen, die zusammen geschätzte 110 Billionen U.S.-Dollar schwer sind. Als Absicherung eignet sich der Commodities Futures Markt deshalb durchaus. Als eigenständige Assetklasse dürfte der Gesamtmarkt allerdings derzeit noch zu klein sein.

Vorteile eines Hedgings mit Rohstoff Futures:

  • Absicherung gegen Preisrisiken und dadurch mehr Planungssicherheit.
  • Futures Kontrakte sind vielfach liquide Produkte und können einfach gekauft und verkauft werden. Kontrakte zu schließen ist einfach.
  • Futures Kontrakte sind besichert und werden über eine zentrale Gegenpartei gehandelt.
  • Short Positionen können eingegangen werden, ohne dass man das Underyling tatsächlich besitzt.

Nachteile eines Hedgings mit Rohstoff Futures:

  • Eliminiert das Potenzial nach oben.
  • Futures Kontrakte beziehen sich auf standardisierte Qualitäten. Das eigene Produkte, das abgesichert werden soll, kann von dieser Qualität abweichen. Ein perfekter Hedge ist dadurch selten möglich. Das wiederum führt zu einem Restrisiko.
  • Nicht jeder Rohstoff verfügt über einen eigenen Future Kontrakt. Ein Proxy Hedge birgt Risiken.
  • Manche Futures Kontrakte haben physisches Settlement vereinbart. Falls man nicht plant, tausende Bushel Weizen an einem bestimmten Lagerort inmitten der USA abzuholen oder zu liefern, sollte man nicht vergessen, die Futures Verträge rechtzeitig durch das Eingehen der Gegenposition zu schließen.