Haltekosten
Unter der Cost of Carry (Haltekosten) eines Assets versteht man die Kosten, die jemandem dadurch entstehen, dass er einen Basiswert physisch hält. Sie setzen sich folgendermaßen zusammen:
+ Lagerhaltungskosten
+ Zinskosten
– erzielte Einkünfte
Lagerhaltungskosten
Lagerhaltungskosten können etwa für die tatsächliche Lagerung von Getreide oder Schweinehälften anfallen, aber auch für Wertpapiere und sogar Gold. Schließlich muss für Gold eine spezielle, sichere Lagerstelle wie etwa ein Schließfach oder die Verwahrung bei einer speziellen Lagerstelle bezahlt werden.
Zinskosten
Zinskosten entstehen, wenn man davon ausgeht, dass sich der Investor bis zum Verkauf der Ware entsprechend finanzieren muss und dafür entweder einen Kredit aufnimmt oder aber Opportunitätskosten hat, da er während der Haltezeit des Basiswertes nicht über die darin gebundene Liquidität verfügen kann.
Zuflüsse: Dividenden, Zinsen, Renditen
Positiv für den Investor, der den Basiswert physisch hält, sind hingegen sämtliche Zuflüsse wie etwa Dividenden oder Zinszahlungen. Das trifft natürlich nicht auf alle Assets zu. Geernteter Mais, Weizen oder bereits gefrorene Schweinebäuche vermehren sich nicht mehr. Bei Anleihen, Aktien und diversen Indices sind Dividenden und Zinskupons während der Laufzeit allerdings eine mitunter wichtige Komponente.
Cost of Carry in der Bewertung eines Futures
Die Cost of Carry verändert die Bewertung des Futures folgendermaßen:
\( F_{0}=S_{0}e^{cT} \)
Wobei c die cost of carry darstellt.