Nun sehen wir uns die Sicht des Verkäufers der Kaufoption an. Dieser wird auch Stillhalter des Calls genannt. Der Verkäufer des Calls gewährt dem Käufer das Recht, zu einem zukünftigen Zeitpunkt eine festgelegte Menge eines bestimmten Basiswertes zu einem festgelegten Preis (dem Strike) zu kaufen. Übt der Käufer dieses Recht gegenüber dem Verkäufer des Calls aus, so muss ihm der Verkäufer des Calls den Basiswert wie vereinbart verkaufen. Übt der Käufer des Calls den Call nicht aus, sondern lässt diesen verfallen, passiert nichts weiter.

Der Verkäufer des Calls erhält für die Gewährung der Option die Optionsprämie. Diese behält er in jedem Fall, gleichgültig, ob die Option jemals ausgeübt wird oder nicht. Die Prämie ist gleichzeitig auch der (maximale) Gewinn des Verkäufers des Calls aus diesem Geschäft.

Bei Verkauf des Calls kann der Verkäufer entweder in Besitz des Basiswertes sein – man spricht dann von Covered Call Writing – oder er verkauft die Option, ohne den Basiswert zu besitzen – eine naked Option. Für den Käufer des Calls spielt das keine Rolle. Der Verkäufer des Covered Calls nimmt den Basiswert, sollte die Option ausgeübt werden, aus den eigenen Beständen. Der Verkäufer der naked Option kauft den Basiswert im Markt und verkauft ihn zum vereinbarten, günstigeren Preis an den Käufer der Option weiter. Denn der Call wird dann ausgeübt werden, wenn der Marktpreis am Verfallstag über dem Strikepreis liegt.

• Der maximale Gewinn ist die Optionsprämie.

• Der maximale Verlust ist unbegrenzt.

Payoff im Europäischen Short Call: \( min(K – S_{T},0) \)

wobei K der Strike Preis ist und S der Aktienkurs oder Preis des Basiswertes am Ende der Optionslaufzeit

Grafisch sieht das Profi & Loss Profil eines Short Calls so aus: