Zinstauschgeschäfte

Swaps zählen zu den Zinsderivaten. Zinsderivate sind die mit Abstand wichtigsten und am häufigsten eingesetzten Derivate weltweit. Auf sie entfällt ein Großteil der gehandelten Derivate. Ein guter Teil davon wird außerbörslich gehandelt, allerdings aufgrund zunehmender Regulierung (Dodd Frank Act in den USA sowie MiFIR in der EU) vermehrt über zentrale Clearing Plattformen abgewickelt. Dabei sind Zinsderivate bereits seit langer Zeit sehr standardisierte Instrumente.

Das größte Segment im Derivatemarkt

Seine Anfänge nahmen Zinsderivate, vor allem Zinsswaps, zu Beginn der 1980er Jahre. Angeblich war die Mutter aller Zinsswapgeschäfte ein Währungsswap zwischen der Weltbank und IBM im Jahr 1981. Daraus entwickelte sich binnen kürzester Zeit ein großer Markt für Zins- und Währungsswaps. Heute sind Zinsderivate die wichtigste und volumenmäßig größte Gruppe an Derivaten.

Die Marktteilnehmer in diesem Segment des Terminmarktes sind zu einem überwiegenden Teil große Banken und Investmentbanken. Sie handeln miteinander im sogenannten Interbankenmarkt und sind die Market Maker und “Dealer” im Zinsderivatemarkt. Sie managen untereinander das gigantische Risiko des Zinsmarktes und verschieben täglich riesige Volumina an Zinsswapgeschäften untereinander. Die großen Investmentbanken wiederum handeln mit den kleineren Geschäftsbanken sowie großen institutionellen Kunden. Institutionelle Kunden, das sind etwa Versicherungen, Versorgungswerke, Pensionskassen, Investmentfonds, Hedge Fonds, Stiftungen, Unternehmen, die öffentliche Hand und supranationale Organisationen. Die kleineren Geschäftsbanken betreuen wiederum die kleineren institutionellen Investoren sowie Privatkunden. Vorstellen kann man sich den Markt für Zinsderivate wie ein riesiges Spinnennetz, in dessen Zentrum eine handvoll großer Investmentbanken sitzt, und das nach Außen immer größer und weiter wird.

Der Tausch von Zahlungsströmen

In einem Zinsswap werden zwischen zwei Geschäftspartnern unterschiedliche Zinszahlungen getauscht. Der Nominalbetrag fließt dabei nicht (Ausnahme: Der Währungsswap oder Cross Currency Swap), sondern alleine die auf dem Nominalbetrag basierenden Zinszahlungen.