Der Käufer einer Währungsoption hat das Recht (nicht die Pflicht!) auf den Kauf oder Verkauf einer bestimmten Menge einer bestimmten Währung gegen eine andere bestimmte Währung zu einem zukünftigen Zeitpunkt zu einem festgelegten Preis (dem Strike Preis). Dafür bezahlt der Käufer der Option eine Prämie an den Stillhalter oder Verkäufer.

Gründe für eine FX Option

Eine Währungsoption kann zum Beispiel dann sinnvoll sein, wenn der Käufer nicht genau weiß, wann oder wie viel einer Fremdwährung er in der Zukunft erhält oder bezahlen muss. Da kann bei Zug-um-Zug Verträgen im Anlagenbau vorkommen, oder bei langen Zahlungszielen und variablen Abnahmeverträgen. Der Abschluss eines FX Forwards oder der Kauf eines Futures würde das Unternehmen einem Cash Flow Risiko aussetzen. Denn sollte die Zahlung früher, später oder in einer anderen Höhe erfolgen als zunächst erwartet, müsste im Fall eines Forwards trotzdem die gesamte vereinbarte Summe des Währungspaars getauscht werden. Um zu vermeiden, in einen Vertrag einzutreten, den man am Ende nicht erfüllen kann, besteht die Möglichkeit, stattdessen eine Option auf den zukünftigen Tausch der Währung zu kaufen. Gegen Zahlung einer Optionsprämie erwirbt das Unternehmen nur das Recht, aber nicht die Pflicht, eine Währung gegen eine andere zu einem zukünftigen Zeitpunkt zu einem festgelegten Kurs zu kaufen oder zu verkaufen. Die Kosten dieser Flexibilität ist die Optionsprämie.

Beispiel einer FX Option

Ein Vertrag über eine FX Option hat folgende Eckpunkte:

  • Optionsart (Call oder Put Option)
  • Währungspaar oder Währungsbasket der Option
  • Name des Käufers (dieser ist die Option lang)
  • Name des Verkäufers (dieser ist die Option short und wird auch Stillhalter genannt)
  • Handelsdatum, z.B. 10. Oktober 2016
  • Die Basiswährung, z.B. Hong Kong Dollar
  • Nominalbetrag, z.B. 10 Mio Euros / 86,5 Mio HKD
  • Ausübungsdatum, z.B. 12 Oktober 2017
  • Strike Preis, z.B. 8,65
  • Höhe der Prämie

Durch den Kauf der Währungsoption sichert sich der Käufer gegen Fremdwährungsrisiken ab. Gleichzeitig behält er das volle Gewinnpotenzial durch eine für den Unternehmer positive Wechselkursentwicklung. Allerdings werden die möglichen Gewinne durch die Prämie geschmälert.

Renditeaufbesserung durch den Verkauf von FX Optionen

Eine andere Möglichkeit, Währungsoptionen einzusetzen, findet man häufig bei großen Pensionsfonds und anderen institutionellen Investoren. Sie verkaufen Währungsoptionen und nehmen damit Prämien ein. Diese Prämien erhöhen die Rendite ihrer Portfolien. In der Regel stehen diesen “geschriebenen” Optionen durchaus reale Positionen gegenüber. Der Pensionsfonds spekuliert also nicht einfach. Meist handelt es sich um Positionen wie etwa Wertpapiere oder bestimmte Verträge, die zu einem bestimmten, zukünftigen Zeitpunkt ohnedies zu Zahlungsströmen in einer ausländischen Währung führen werden und damit ein FX Geschäft auslösen. Der Fonds hat sich aber entschlossen, entweder gar nicht zu hedgen oder nur einen Teil, zum Beispiel die Hälfte. Das verbleibende Fremdwährungsrisiko nimmt der Fonds in Kauf. Auf diese bis dahin unbesicherte Position verkauft der Fonds eine Währungsoption. Der Strike liegt in der Regel out-of-the-money, also aus dem Geld und damit entsprechend weit weg von den aktuell erwarteten, zukünftigen Kursen. Bleibt die Option auch am Laufzeitende aus dem Geld, verfällt sie wertlos. Der Fonds hat die Prämie lukriert, die erstens die Rendite des Fonds erhöht und zweitens ein gewisser Puffer für erste Fremdwährungsverluste ist. Die Prämie dient im Falle einer für den Fonds negativen Wechselkursentwicklung als kleines Schutzkissen. Wandert die Option allerdings zum Laufzeitende ins Geld, muss der Fonds die Währung zum vereinbarten Kurs kaufen oder verkaufen. Dieser Kurs liegt dann aus Sicht des Fonds schlechter als der aktuelle Spot Kurs. Er wäre besser gefahren, hätte er die Option nicht geschrieben. Aber auch hier federt die eingenommene Prämie erste Verluste der ausgeübten Option ab.