Wenn man von der Zentralen Gegenpartei (Englisch: Central Counterparty, oft abgekürzt mit CCP) spricht, gilt das mit Einschränkungen. Denn um an der Börse einen Future Kontrakt handeln zu können und die Börse tatsächlich als zentrale Gegenpartei kontrahieren zu können, bedarf es einer Börsenmitgliedschaft. Dafür müssen viele Verträge zwischen der Börse und dem Börsenmitglied abgeschlossen werden. Zudem muss jedes Börsenmitglied strenge Bedingungen erfüllen. Handelsmitglieder können an den meisten Börsen ausschließlich Kreditinstitute und Wertpapierfirmen (also Broker) werden, in den USA können dies auch einzelne, zugelassene Börsenmakler sein. Zudem kostet eine Mitgliedschaft oft viel Geld, das unabhängig davon bezahlt werden muss, ob man nun viel oder wenig handelt. Die Mitgliedschaft gibt es je nach Börse entweder durch Kauf von einem anderen Mitglied, der Miete von einem anderen Mitglied, oder auch einfach durch eine regelmäßige Mitgliedschaftsgebühr. Diese kann gut und gerne mehrere Hunderttausend Euro im Jahr betragen. Allein an der Eurex, der Termin- und Optionenbörse der Deutschen Börse, beträgt die Aufnahmegebühr, um als sogenanntes Clearing-Mitglied aufgenommen zu werden, 50.000 Euro, gefolgt von einer jährlichen Grundgebühr von 25.000 Euro. Hinzu kommen jede Menge Verpflichtungen und Auflagen, die Miete des elektronischen Handelssystems, regelmäßige Schulungen des eigenen Personals und so weiter und so fort. Das erklärt, warum an den meisten Börsen nur große Banken und Broker Mitglied sind. Will nun eine kleine Bank oder ein Unternehmen an einer Börse eine Order platzieren, macht sie das über eines der Börsenmitglieder. Das Börsenmitglied nimmt dafür eine kleine Gebühr und platziert dann im eigenen Namen eine Order. Das Börsenmitglied fungiert als sogenannter Broker zwischen der kleinen Bank, dem Unternehmen oder dem Endkunden. Dafür schließt die Bank, das Unternehmen oder der Endkunde einen eigenen Rahmenvertrag oder Einzelvertrag mit dem Börsenmitglied ab. Das Margin Konto für die Geschäfte wird nun nicht nur gesammelt an der Börse geführt, sondern noch einmal separat zwischen Börsenmitglied und Endkunde.