An der Börse wird elektronisch gehandelt

An den Börsen dieser Welt wird heute fast ausschließlich über elektronische Handelssysteme gehandelt. Die Zeit der Parkettbörsen mit ihrem lauten Präsenzhandel gehört der Vergangenheit an. Denn elektronischer Handel bietet viele Vorteile. International agierenden Handelsteilnehmern wird dadurch der Zugang ermöglicht, Liquidität wird erhöht, ebenso die Transparenz, und sämtliche Geschäfte können umgehend auch elektronisch weiterverarbeitet und gecleared werden. Denn Wertpapiere existieren heute in der Regel auch nicht mehr als physische Urkunden, die ausgetauscht werden, sondern als ein einziges Dokument, das an einer unabhängigen Stelle zur Sammelverwahrung liegt. Dort werden elektronische Register über die Besitzer geführt. Für börsengehandelte Derivate bedeutet die Verwendung von elektronischen Handelssystemen ebenfalls eine große Effizienzsteigerung.

Individuelle Handelssysteme und Börsenregeln

Dabei hat jede einzelne Börse ihre eigenen Handelssysteme und bietet ihre eigene Software an, die von den Börsenmitgliedern verwendet wird, um Orders an der Börse zu platzieren. Zusätzlich hat jede Börse ihr eigenes Regelwerk und oft sehr individuelle Bestimmungen und Regeln, die man kennen sollte, wenn man an einer Börse Aufträge platziert.

Nur Börsenmitglieder dürfen an der Börse handeln

Dabei ist wichtig, dass nicht einfach jeder an einer Börse Aufträge erteilen kann. Selbst in Zeiten von Präsenzbörsen mussten Börsenhändler eine Börsenkarte haben, um überhaupt Zutritt zum Börsengebäude zu erhalten. Heute, in Zeiten des elektronischen Handels, können nur Börsenmitglieder Aufträge an die Börse geben. Das sind in der Regel große Banken und Broker, die für ihre Mitgliedschaft eine teils hohe Gebühr bezahlen. In vielen Fällen sind sie auch Teilhaber der Börse. Will nun jemand ein börsengehandeltes Produkt kaufen oder verkaufen, muss er entweder direkt oder indirekt über eines dieser Börsenmitglieder gehen.

Elektronische Orderbücher

Die an die Börse geschickten Aufträge werden dort in sogenannten elektronischen Orderbüchern gesammelt und Kauf- und Verkaufsaufträge nach festgelegten Algorithmen zusammengeführt. Wichtig für die Ausführung ist auch die Orderart, die der Käufer oder Verkäufer gewählt hat. Diese entscheidet sowohl über die Ausführungswahrscheinlichkeit als auch über den Preis.