Von Banken werden immer wieder auch Zertifikate angeboten, deren Zinszahlungen an die Inflationsrate gekoppelt ist. Der Zinssatz ist bei diesen Zertifikaten variabel und wird für jede Zinsperiode anhand eines Verbraucherpreisindex oder anderem Preisindex neu berechnet. In der EU ist das meist der Europäische Verbraucherpreisindex ohne Tabak, welcher von Eurostat berechnet wird und die EU-weite Inflationsrate wiedergibt.

Nur die Zinszahlungen sind inflationsindexiert

Im Unterschied zu Inflationsanleihen, die von Staaten begeben werden, schützen Inflationszertifikate nicht wirklich vor Inflation. Denn die Rückzahlung des Zertifikats erfolgt in der Regel zu 100% des Nominalbetrags und damit nicht inflationsindexiert. Einzig die Zinszahlungen hängen in ihrer Höhe von einem Inflationsindex ab.

Da das Ziel von Inflationszertifikaten meist nicht der Schutz des eingesetzten Kapitals vor Inflation ist, sind die Laufzeiten kurz- bis mittelfristig. Der Investor erhofft sich attraktive Zinskupons. Diese sind umso höher, je höher die Inflationsrate festgestellt wird.

Korrelation mit der Bonität der emittierenden Bank

Zertifikate sind Schuldverschreibungen einer Bank. Damit hängt der Kurs eines Inflationszertifikats nicht nur von der Höhe der jeweiligen Inflation ab, sondern auch sehr stark von der Bonität der Emittentin, also der Bank. Es kann dadurch vorkommen, dass bei Bonitätsverschlechterungen während der Laufzeit des Zertifikats zwar die Inflation gestiegen ist, sich der Rückkaufkurs des Zertifikats trotzdem negativ entwickelt hat.