Ein Devisenswap oder auch FX-Swap besteht aus zwei Transaktionen. Spot wird ein Währungspaar zum aktuellen Spot Kurs gehandelt. Gleichzeitig vereinbaren die Geschäftspartner, das Währungspaar zu einem bestimmten, zukünftigen Zeitpunkt zu einem festgelegten Kurs wieder zurück zu tauschen. Hier werden also ein Spot und ein Forward Geschäft miteinander kombiniert. Der Preis des Forward Teils hängt dabei wieder von der Zinsdifferenz des Währungspaars ab, welches durch die Forward Rates ausgedrückt wird. Mit einem solchen FX Swap sichert der Risikomanager Währungsrisiken ab.

Ein klassisches Beispiel, wie Devisenswaps tagtäglich angewendet werden, findet man bei institutionellen Investoren wie etwa Versicherungen, Investmentfonds, Rentenkassen und anderen großen Investoren mit internationalen Wertpapierportfolien. Angenommen, ein deutscher Versicherungskonzern kauft sich heute für eines seiner Portfolien eine Anleihe, die in U.S.-Dollar denominiert ist. Den Bond kauft die Versicherung zum aktuellen Preis von 98% und bezahlt dafür 9.800.000 U.S.-Dollar. Um den Bond überhaupt kaufen zu können, muss die Versicherung zunächst die Dollar kaufen und dagegen Euros verkaufen. Die Anleihe hat eine Restlaufzeit von drei Jahren. Danach wird die Anleihe zu einem Kurs von 100% getilgt, also zurückbezahlt. Die Versicherung wird dann 10.000.000 U.S.-Dollar erhalten. Diese wird sie danach wieder in Euros tauschen. Nun möchte die Versicherung die 2%, also die 200.000 U.S.-Dollar, die sie aus dem Geschäft gewinnen wird, gerne einlocken. Sie wird sich deshalb die Konditionen für einen FX Swap ansehen. Sie würde die Dollar heute gegen Euro kaufen, damit die Anleihe kaufzen, und gleichzeitig einen FX Forward abschließen über den Verkauf der Dollar gegen Euro in drei Jahren. Auf diese Weise wird das Wechselkursrisiko eliminiert und der Investor weiß genau, wie viel er an der Transaktion verdienen wird. Vorausgesetzt natürlich der Bond wird bis zum Laufzeitende gehalten und wird in dieser Zeit auch nicht notleidend. Wie hoch der eingelockte Gewinn tatsächlich in Euro ist, hängt von den Konditionen des Forward Geschäfts ab und damit dem Zinsdifferenzial.

Durch den Einsatz eines FX Swaps kann der Investor in unserem Beispiel sein Währungsrisiko komplett ausschalten. Gleichzeit gibt er damit aber auch jegliche zusätzliche Renditechance im Fall eines stärker werdenden U.S.-Dollars auf.

Ein Devisenswap beinhaltet keine anfänglichen Kosten. Es handelt sich allerdings um ein verbindliches Termingeschäft und muss erfüllt werden. Das wäre selbst dann der Fall, wenn die Anleihe aus welchen Gründen auch immer von der Emittentin nicht rechtzeitig zum Laufzeitende zurück gezahlt werden würde. Die Versicherung müsste dann die 10 Mio USD aus anderen Quellen nehmen und gehen Euro tauschen, um ihre Verpflichtungen aus dem Swap zu erfüllen.

Bitte verwechseln Sie den Devisenswap nicht mit einem Cross-Currency-Swap!