Der Wert einer Option hängt von einer Reihe Faktoren ab. Diese sind:

• Der aktuelle Aktienkurs oder Preis des Basiswertes \( (S_{0}) \)

• Der Strike Preis (K)

• Zeitspanne bis zur Fälligkeit (T)

• Volatilität der Aktie oder des Basiswertes (σ)

• Der risikolose Zinssatz (r)

• Ausschüttungen im Basiswert während der Laufzeit, z.B. Dividenden

Jede dieser Variablen hat einen wichtigen Einfluss auf den Wert der Option. Jede Veränderung wirkt sich entweder positiv oder negativ auf den Preis der Option aus. Steigt etwa der Aktienkurs, so wird eine Kaufoption im Wert steigen, eine Verkaufsoption im Wert fallen. Denn ein höherer Preis des Basiswertes macht die Kaufoption zum unveränderten Strike deutlich attraktiver. Genau umkehrt verhält es sich mit dem Strike der Option. Wird der Strike der Option erhöht, bleibt der Preis des Basiswertes aber gleich, so sinkt der Wert einer Kaufoption, der Wert der Verkaufsoption zum höheren Strike gewinnt hingegen.

Auch die Zeit bis zum Ausübungstag ist ein wichtiger Faktor. Der sogenannte Zeitwert einer Option kann eine sehr wichtige Variable sein. Allerdings muss man beim Zeitwert unterscheiden, ob es sich um eine Option europäischen Stils oder amerikanischen Stils handelt. Zur Erinnerung: Europäische Optionen können nur einmalig am Ausübungstag ausgeübt werden, amerikanische Optionen hingegen auch während der Laufzeit. Eine längere Optionslaufzeit wirkt sich somit sowohl bei Call als auch Put werterhöhend aus, wenn es sich um eine amerikanische Option handelt. Bei Optionen europäischen Stils ist die Sache nicht von vorne herein klar, denn hier kann je nach Höhe und Einfluss der anderen Variablen eine längere Laufzeit positiv oder negativ für den Wert der Option sein.

Die Volatilität ist die Schwankungsbreite des Kurses. Bewegt sich der Preis im Basiswert stets sehr stark und schnell, spricht man von einer hohen Volatilität. Bleibt der Preis im Basiswert hingegen über lange Zeit weitgehend konstant, ist die Volatilität gering. Je höher nun aber die Volatilität ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Option ins Geld gehen könnte. Für den Verkäufer erhöht sich damit das Risiko, ausgeübt zu werden. Er wird deshalb auch eine höhere Optionsprämie verlangen. Eine höhere Volatilität bedeutet sowohl bei Calls als auch Puts und sowohl bei europäischen als auch amerikanischen Optionen einen höheren Optionspreis.

Der risikolose Zinssatz spiegelt das Zinsniveau des Marktes wider und damit die Risikoprämie, die Investoren auf Investments mindestens erwarten. Zudem wird der risikolose Zinssatz zum Diskontieren von Cashflows verwendet. Ein höherer Zinssatz erhöht somit den Wert einer Call Option und vermindert den Wert einer Put Option.

Dividenden und Ausschüttungen wie etwa Zinskupons senken den Preis des Basiswertes unmittelbar nach der Ausschüttung. Das muss im Wert einer Option berücksichtigt werden. Steigt also die erwartete Dividende, wird der Basiswert am Ex-Tag der Dividendenzahlung entsprechend geringer und der Wert einer Call Option mit gleichbleibendem Strike sinkt. Analog steigt der Wert eines Puts, denn der Verkauf zum unveränderten Strike ist nun attraktiver.

Zusammengefasst haben folgende Variablen Einfluss auf den Wert von Optionen. In der Tabelle gehen wir davon aus, dass sich die entsprechende Variable allein verändert und alle anderen Variablen jeweils konstant bleiben:

Tabelle der preisbeeinflussenden Faktoren